Die Geschichten
Jermaine, der Bär
Er ist ruhig und bedacht. Wenn es etwas zu feiern gibt, trinkt er mit seinen Freunden gerne einen guten Apfelsaft. Er hat eine außerordentlich feine Nase. Sobald er einen fremden Geruch wittert, warnt er seine Freunde vor einer nahenden Gefahr. Ist er schlecht gelaunt, brummt er in 15 verschiedenen Sprachen, die er seit seiner Geburt beherrscht, vor sich hin. Wegen dieses außergewöhnlichen Talents ist er berühmt geworden. Kinder aus aller Herren Länder kommen, um seinen Geschichten zuzuhören.
Er träumt davon, einmal Botschafter für alle Bären in der ganzen Welt zu werden.


Hektor, die Ratte "Totor"
Hektors Freunde nennen ihn Totor. Er spielt gerne den starken Mann. Wenn ihm etwas nicht passt, sagt er es. Hektor ist eine Quasselstrippe und erzählt gerne drollige Geschichten. Er pfeift manchmal und wenn er spricht, merkt man sofort, dass er aus Paris stammt.
Er raucht viel, aber keinen Tabak, sondern kleine Zweige. Husten muss er deshalb nicht.
Wenn die Großen seine Freunde ärgern wollen, beschützt er sie. Als er eines Tages einen Freund verteidigte, verlor er dabei ein Ohr. Da haben sich alle seine Freunde zusammengetan, um ihm ein Neues zu kaufen. Deshalb hat er jetzt ein Ohr, das im Dunkeln leuchtet.
Gisel, die Katze
Gisel ist immer sehr vorsichtig und beobachtet genau, was um sie herum geschieht. Sie will alles sehen, alles wissen und nichts verpassen. Ihre Augen sind daher Tag und Nacht weit geöffnet.
Oft verlässt sie ihren Garten, um neue Orte zu entdecken: elegante Boutiquen, verlockende Eiscafés und Konditoreien. Besonders anziehend ist für sie der Fischmarkt mit seinen wohligen Gerüchen. Für sie ist das Leben ist eine stetige Schatzsuche.
Gisel ist sehr eitel. Vor allem liebt sie Blumen-Kleider, die sie an ihren blumigen Garten erinnern. Eines Tages, als sie auf einer kleinen niedrigen Mauer ruhte, kam ein kleines Mädchen zu ihr und streichelte sie liebevoll. Gisel schloss genüsslich ihre Augen. Seither ist ihr größtes Vergnügen, von einem Kind gekrault zu werden.


Helmut, das Schwein
Obgleich er etwas dümmlich dreinschaut, ist er in Wahrheit sehr schlau und schelmisch. Zum Beispiel hat er einen Riesenspass daran, Steine seinen Hügel hinunterkullern zu lassen, die dann die Schienbeine der nichtsahnenden Wanderer treffen. Natürlich vermutet niemand, dass ein Schwein zu so etwas fähig ist. Helmut wurde deshalb noch nie dabei erwischt. Den Erwachsenen Streiche spielen, das ist seine Lieblingsbeschäftigung. Die Kinder im Dorf finden das natürlich sehr lustig.
Piotr, der Wolf
Wie alle Wölfe ist Piotr ein Rudeltier. Aber hier hat er bisher keine Freunde seinesgleichen gefunden. Manchmal begegnet er einem Wildschwein, Eichhörnchen oder auch Kaninchen, aber es sind nur flüchtige Begegnungen.
Eines Tages erzählt man ihm, dass Kinder sehr gute Freunde sein können. So schleicht er sich manchmal nachts in die Städte, um Kinder zu beobachten, wie sie friedlich in ihren Federbetten schlafen. Wenn er dann in seine Höhle zurückkehrt, um auch zu schlafen, träumt er, er habe ein Kind als Freund fürs Leben gewonnen. Piotr streichle es liebevoll die Wangen und das Kind umarmt ihn fest.


Scott, der Dackel
Er liebt ruhige und erholsame Spaziergänge im Hyde Park. Dort ärgert er am liebsten Füchse, die hier sehr zahlreich sind.
Scott ist meistens nett, aber wenn Fremde mit leeren Taschen zu ihm kommen, beißt er gerne auch mal zu. Besucher mit bunten Bonbons hingegen sind immer gern gesehene Gäste.
Scott zittert immerzu, warum weiß keiner. Wenn Kinder ihn umarmen und streicheln, beruhigt er sich, und das Zittern hört auf.
Arthus, der Fuchs
Arthus war schon immer auf der Suche, er sucht, ohne jemals aufzuhören, und am Abend, müde von der Suche, setzt er sich ans Meer, das er verehrt und das ihn belebt. Arthus weiß nicht, wonach er sucht, aber wenn er nicht sucht, sagt er sich, dass er es nicht finden wird. Dieses hartnäckige Umherstreifen erlaubt ihm jedoch, fantastische wilde Landschaften zu entdecken, andere Tiere zu treffen, die nicht unbedingt zu seiner Art gehören, aber trotzdem sehr nett sind.
Als er eine blumenreiche Wiese überquerte, wurde sein Lauf durch den Anblick eines Kindes gestört, das auf einem Weg lief und einen schönen Kuchen aß. Er konnte nicht anders, als sich zu nähern. Das Kind war so glücklich über diesen Besuch, dass es seinen Kuchen mit Arthus teilte. Zum ersten Mal fühlte sich Arthus wohl. Er hatte das Gefühl, nicht mehr suchen zu müssen. Er hatte einen Freund gefunden.
